Das Zimmer

Das Team hinter "Das Zimmer", Foto von Veronika Tscholl.

Wenn die Wände Ohren hätten …

Der „Musische Abend“ am Gymnasium Beda Weber in Meran hat eine lange Tradition. Auch ich selbst habe als Gymnasiastin dort mitgespielt. Später habe ich dann zahlreiche Musische Abende als Regisseurin geleitet, bevor ich mit meinem Mann in die Schweiz gezogen bin (nachzulesen in „Meine Stücke„).

2022 bin ich für den Musischen Abend nach Meran zurückgekehrt. Das Stück für die 23 jungen Theaterbegeisterten, die sich für das Projekt angemeldet haben, habe ich selbst geschrieben. Die Uraufführung fand im geschichtsträchtigen Stadttheater von Meran statt.

„Das Zimmer“ erzählt neun Geschichten über junge Menschen in ihren vier Wänden und wirft einen Blick hinter die Fassade der angeblich unbeschwerten Jugend.

Es thematisiert den einen Rückzugsraum, den Jugendliche haben – und den sie oft mit Geschwistern teilen müssen. In ihren Zimmern lernen sie, träumen sie, probieren sie neue Rollen aus. In ihren Zimmern kommt aber auch das Dunkle zum Vorschein, das sie belastet, etwa Erfahrung von Gewalt und Zurückweisung, Drogenmissbrauch, Suizidgedanken. Ein Stück, das hinter die Fassaden blickt und die Frage stellt, was ein Zimmer erzählen könnte, wenn die Wände Augen und Ohren hätten.

Szenenbild aus „Das Zimmer“, fotografiert von Gregor Scarizuola.
Das Plakat wurde von Johanna Albert, einer Schülerin des Gymnasiums Meran, entworfen.