Mein Adventskränzchen

 

Alle Jahre wieder laden mein Mann Kurt und ich zum Adventskränzchen: freche, besinnliche, liebe, traurige und lustige Gedichte und Geschichten aus fremder und (hauptsächlich) eigener Feder werden aufgetischt, dazwischen mit ein paar frischen Liedern garniert - und die bissig-satirischen Sketche mit Nina und Fred oder den seltsamen Kunden in der Tierhandlung dürfen auch nicht fehlen.

2008 war das Motto “Pfeffernuss und Engelshaar”,

2009 hingegen hieß es: “Ihr Rinderlein kommet”  und

2010 gab es eine “WeihnachtsSternStunde”.

2011 lautete das Motto “Hirten und Könige”

2012 feierten wir “Weihnachten anderswo” und 

2013 hieß es “O Pannenbaum”

2014 schließlich “Dieses Jahr schenken wir uns nichts”.

Alle Texte bis 2013 findet man in meinem Buch
“Auf der Lebkuchenstraße”Kostproben/Entries/2013/11/28_Auf_der_Lebkuchenstrasse.html

weihnachtsmärchen over the rainbow


wir sind auf der lebkuchenstraße gegangen

dorothy, blechmann, plüschlöwe und ich


auf dem weg zum winterzauber

kamen wir zur christkindlmaut

wurzelpüppchen strohhexen kitschengel

umschwebten uns belegten uns

mit ihrem dreifachen fluch

singen mussten wir vom lockigen haar

eintauchen in die dampfende brühe

des glühweinstroms

der blechmann blechte für alles


als die zähne uns schmerzten

vom pfeffernussknacken

fragte der löwe was ist

wenn der zauber nicht da ist

oder nur ein verhutzeltes kind

das die windeln voll hat

ich wollte ihm recht geben

da rief dorothy seht nur


da lag plötzlich zuckerwatte

rings auf den wiesen

seht nur rief dorothy

als wäre es schnee

wir verstummten ergriffen

und nahmen uns bei den händen

in der ferne

begann ein zimtstern zu leuchten


Auszug aus: Gerlindes Wunschzettel



Liebes Christkind, du weißt ja Bescheid:

Bald ist Weihnacht, bald ist es soweit.

Meine Wünsche, was ich gerne hätt,

leg ich dir wie stets auf das Fensterbrett.


Ein Hundchen, drollig, süß und klein,

anspruchslos und stubenrein,

die Diddl-Kaffeetassen, handbemalt in Singapur, Jessica von nebenan hat die von Spongebob nur.

Das Prada-Kleid mit Seidenband,

hergestellt von Kinderhand,

den Reebok-Turnschuh, schwarz und gelb,

mit Umluftkammern drin –

der Nike-Schuh vom letzten Jahr

ist dieses Jahr nicht in.


Das Notebook-Handy aus Taiwan

mit dem ich Filme machen kann,

mein Ipod wird schon langsam alt,

da muss ein neuer her –

auch ein Premiere-World-Anschluss

für meinen Fernseher.


Die zwei CDs von Thunderball,

das Videospiel „I’ll kill them all“,

und wenn auf deinen Schlitten nix mehr passt,

dann bring mir Geld –

dann kauf ich mir schon selbst, was mir gefällt.


(...)